Die Fischer/Fiskerne (1928)

 

Kirks Credo, als er einst einen Roman der proletarischen Ikone Nexø verriss, lautete: „Genügt es, dass ein Buch eine Tendenz hat, oder soll es eine bestimmte Tendenz haben? Kunst muss anschaulich sein, und die Tendenz darf nicht aus dem Buch hervorstechen wie die Knochen aus einer mageren Mähre.“

Die Fischer

Dieses Credo gilt auch für jenes Buch, das Kirk Weltruhm brachte, den 1928 erschienenen Roman „Die Fischer“. Er gehört zu den am meisten verkauften dänischen Büchern aller Zeiten, ist fester Bestandteil des Literaturkanons, wird in Schulen behandelt, wurde aufwendig verfilmt … ist eine Institution. In ihm beschrieb Kirk das Leben einer kleinen pietistischen Gemeinde am Limfjord und mit ihm begründete er den sogenannten Kollektivroman, schuf er der Romankunst ganz neues Terrain. Im Zentrum des Kollektivromans steht, wie der Name schon sagt, eine Gruppe, gibt es also eigentlich kein Zentrum. Der Erzählstrang kreist, wird scheinbar immer wieder unterbrochen um letztlich doch ein Gesamtgemälde zu schaffen. In nicht wenigen literaturhistorischen Werken wird des Dichters gesamtes Schaffen auf dieses eine Buch reduziert, es sei das einzige und überragende Werk von dauerhaftem Wert. Allerdings wird bei dieser Bewertung Kirks eigene selbstkritische Stellung überhört. Für ihn waren die „Fischer“ verkehrt komponiert und wer sich die reflektierende Draufsicht gestattet, der wird ihm recht geben müssen. Wirklich perfektioniert wurde diese neue Romanform erst mit den „Tagelöhnern“ und den „Neuen Zeiten“. Im Unterschied zu den „Fischern“ wird hier keine geschlossene Gesellschaft beschrieben, sondern sind alle Gesellschaftsschichten präsent. (Aus dem Nachwort zu "Die Tagelöhner")

 Innere Mission

 

Ausführliche Analyse folgt

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